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Der Tag, an dem sie aufbrach, war ein Tag mitten in der Woche. Der Sonntag war jedenfalls noch weit; sie wusste schon, wo sie dann sein wollte, und sie freute sich darauf. Mit dem jaehen Wetterwechsel, dem Brechen der Kaelte, war auch das letzte Hindernis fuer ihre Wege- und Unternehmungslust aus der Welt:den Frost, den andauernden reinen Winter, den sie sich so lang wie moeglich gewuenscht hatte, wuerde sie dafuer vielleicht auf ihrer Wanderung umso nachhaltiger mitkriegen, auch wenn diese weit unten im Sueden stattfaende, mit einem Ausblick vom Pico de Almanzor fast wie schon hinueber nach Afrika (hiess =al-manzar =arabisch nicht =der Ausblick oder kam das Wort eher von al-mansur, der Siegreiche?, hatte nicht ein siegreicher arabischer Feldherr und Koenig im Mittelalter hier so geheissen?) In der Sierra de Gredos wuerde die Gipfelflur, vom Ostmassiv ueber das besonders hohe Zentralmassiv bis hin, nach fast zweihundert Gratkilometern, zum Westmassiv, mit Gewissheit (oder ohne jeden Zweifel, wie zur Zeit unserer Geschichte eins der gang-und-gaebe-Woerter lautete) bis hinunter in die Hochtaeler verschneit sein und das noch bis in den Fruehling zweifellos bleiben. Und auch das Sichverschleiern und dann hinter dunklen, vom Westen her rasch vorrueckenden Wolkenbaenken Verschwinden der in all den Vorwochen so bestaendigen Januarsonne trug bei zu ihrer alten, neuen, wiedergekehrten Unbaendigkeit. Das tintige Leuchten des Asphalts, die klaren dunklen fernfernen Horizonte und das Blau der Oliven, im Kreis den Boden bedeckend unter den Baeumen an den Suedhaengen der Sierra, wo das gerade die Zeit des Herabschuettelns und Erntens waere! Schon jetzt, tausend Meilen davon weg in ihrem Nordwesten, lief sie ein paar Schritte jenen blauen Erdkreisen entgegen.Seit ihren Anfaengen hatte sie zu den Pionieren neuer Lebensformen gehoert (die jeweils ebenso die Wiederkehr vergessener oder wie fuer immer abgetaner sein konnten). Lebensformen, das hiess da aber nicht Sensationen, unerhoerte Vokabeln, ohrenbetaeubende Feste, traumhafte Paarungen, zukunftsweisende Gesellschaften; hiess ueberhaupt nichts sogenannt Zukunfts-, vielmehr bloss Gegenwarts-Weisendes oder Gegenwarts-Verstaerkendes; hiess auch nichts OEffentliches und Propagiertes, entstand nur aus ihr und fuer sie selbst, ohne Hinblick auf die Gesellschaft und nicht einmal eine Gemeinschaft, und wurde zur Lebensform einzig durch Beispiel und Ansteckung, und weil diese Form vielleicht ohnehin in der Luft lag; fuehrte auch zu nichts als zu dieser und jener Gemeinsamkeit mit diesem und jenem, ohne irgendein Cliquen-, Avantgarde- oder Elitenbewusstsein: solche unverschworenen und sporadischen Gemeinsamkeiten mit sonst Unbekannten, die nach einem lustigen oder scheu-ehrerbietigen Grussblick ruhig weiter so unbekannt bleiben konnten, waren ihr in der damaligen Epoche zwar nicht gerade das hoechste, aber doch so ziemlich das wahrste der Gefuehle; ihresgleichen, kam ihr vor, brauchte jedenfalls - zumindest fuer eine Zwischenzeit - keine Gemeinschafts- und schon gar keine Gesellschaftsgefuehle mehr; worauf sie abzielte, das war ein von der Gesellschaft und den Systemen unabhaengiges Lebensgefuehl (ausgenommen natuerlich in ihrem Beruf, der in ihrer Geschichte aber fuers erste nur als leergelassene unbeschriebene weisse Stelle vorkommen sollte, die angrenzenden Stellen - alles grenzte ja an sie! - umso kraeftiger hervorhebend und einfaerbend). Und aus derartigem Lebensgefuehl gestalteten sich in der Regel ganz selbsttaetig die neuen oder altneuen Lebensformen, die wiederum die Lebensgefuehle bewahrten und in Schwung hielten. Welche Formen? Weder Auf-Baeume-Steigen noch In-Eisloechern-Schwimmen. Weder Dauerlaeufe noch Nachgehen der frueheren Pilgerwege. Weder Pilzexkursionen noch Hoehlenuebernachtungen. Weder Exerzitien auf dem Berg Athos noch Fahrten mit der Transsibirischen Eisenbahn. Weder Liebeskongresse noch Teilnahme am Friedenskorps. Ein Beispiel (das in Wahrheit aber keines ist): als Kind in dem wendischen Dorf war sie oft, wenn es regnete, aus dem Haus der Grosseltern ueber den Hof in die Holzhuette gegangen, weil sie dort, hinter den jeden Windstoss durchlassenden Latten, den Scheitel nah am duennen Blechdach, dem Geschehen, dem Ereignis =Regen=so viel naeher war, und sie hatte sich gewundert, dass jeweils nur sie allein dort in Anhoerung und angesichts des Regens zwischen den Scheiten stand: Lebensform! - aber keiner, der ihr nachtat und sie mit ihr teilte. Nein, nicht bloss gewundert, sondern mit der Zeit auch empoert hatte sie sich, dass sie auf diese Weise keine Gemeinsamkeit stiftete: schon an dem Kind also das spaeter von Artikel zu Artikel fortgeschriebene Sendungsbewusstsein. Weiteres Beispiel (das wieder keins ist): Als Schuelerin und auch noch dann als Studentin hat sie sich bei allen moeglichen offiziellen Anlaessen und oeffentlichen oder staatlichen Reden alsbaldigst verzogen, ohne jedoch den Raum zu verlassen: sie blieb dort, machte sich jedoch unsichtbar, indem sie sich hinter einen Vorhang setzte oder stellte. Und bei solchen Gelegenheiten gab es immer einen zum Sichverstecken geeigneten Vorhang - sie hatte sofort ein Auge dafuer, und wenn es kein Vorhang war, so dienten ihr dazu eine Tafel, eine spanische Wand, ein Kartenstaender, eine Garderobe. Am besten, am lebendigsten, aber war es hinter einem richtigen Vorhang, womoeglich hinter dem einer Buehne, vor welcher, an einem Pult oder sonstwo, der Festakt oder sonstwas vonstatten ging. Im Lauf jener Jahre hockte das Schulkind und spaeter die Wirtschaftsstudentin bei jedem =Event=(das hiess seinerzeit noch anders) im Duester hinter so einem Buehnenvorhang und spuerte sich von einem grundanderen Raum umgeben als dem draussen dort in dem Gesellschaftsbereich, spuerte eine grundandere Zeit gelten - doch warum kam auch jetzt nie jemand zu ihr herein? haetten doch selbst die Feinde - sie hatte schon von Kind an ihre zahlreiche Feindesschar -, wuerden sie zu ihr da hinter den Vorhang treten, auf der Stelle ihre Feindschaft wenn nicht vergessen, so fuer Augenblicke - entscheidende - zurueckgestellt?! Wo bleibt ihr, Kerle? Warum kommt ihr nicht und sagt von mir: So ist es richtig!? Was habt ihr dort draussen im falschen Licht nur zu suchen, ihr Weltvergessenen? Kassandra? Nein, sie haette vor denen kein Unheil ausgemalt. Keine Katastrophenwarnmission. Kein Staatsverrat. Kein Untergangskluengeln. Aber dennoch Kind, Maedchen, Frau mit Mission? Erst viel spaeter fand sie mit ihren paar so eigenbroetlerischen Lebensformen hier und da eine Gemeinsamkeit. Das war aber in einer Periode, da sie laengst aufgehoert hatte, sich zu wundern und zu aergern, dass niemand ihr nachtat. Dass zum Beispiel der Vater ihres Kindes unbekannt blieb: nicht wenige Frauen hielten es damals genauso; und wie sie lebten auch diese Frauen dann so oder so, ohne einen Mann. Ein anderes, eher geringes Beispiel, mehr in den Alltag gehoerig als in einen groesseren Lebensbogen: bei einer (allerdings nicht zaehlenden) Minderheit (allerdings nicht bloss in ihrer Gegend, sondern auf der ganzen Welt) war es ueblich geworden, keine Musik mehr zu hoeren, nicht zu Hause und auch nicht im Konzert; bloss ueblich oder beabsichtigte Form? Form. Und ein anderes, noch nichtigeres Beispiel: eine wieder verschwindende Minderheit hatte es sich angewoehnt, am Abend in den Haeusern das Licht auszuschalten und einfach still im Dunkeln zu sitzen, am Fenster oder vor einer Schattenwand; blosse Angewohnheit oder Form? Form! Eine derartige neue oder alte Lebensform bildete es auch, wie sie sich jetzt hin zum Flugplatz bewegte. Sie ging zu Fuss hinaus zum Flughafen, der fast einen halben Tagesweg von der Nordweststadt entfernt lag; sie wanderte zu ihrem Flugzeug. Schon vor langem hatte sie mit diesen Wanderungen angefangen, und unternahm sie, wann immer sie Zeit hatte, und sie hatte, wie bekannt, grundsaetzlich viel Zeit. Erstmals war sie damals so in Berlin unterwegs gewesen, von einer Seitenstrasse des Kurfuerstendamms bis vor den Eingang des Flughafens Tegel. Obwohl es ein Wochentag war, wurde es in der Erinnerung ein Sonntag. Sie nahm die Schlossstrasse, zog einen Bogen um das Schloss Charlottenburg, machte zuvor einen kleinen Abstecher ins AEgyptische Museum, umkurvte den Schlossgarten auf dem Tegeler Weg, sah sich unversehens neben der Spree hergehen, das Wasser, das sie aus der Kindheit im wendischen Land als Rinnsal, nichtig und doch tief, im Gedaechtnis hatte, fast in Handeintauchnaehe und zugleich als zuenftigen, sich schlaengelnden, maeandernden, zwischen breit und bachschmal wechselnden Fluss, dann sogar, vor der Abzweigung des Westhafenkanals, mit einer regelrechten Insel, in rhythmischen, weitausholenden Schlingen westwaerts vorstossendes Gewaesser in der Abflussrinne des Urstromtals, mit einer Ahnung der Vorzeit in den Windmustern und dem Schimmern an den Biegungen, was dem Unterwegssein gar nichts von seiner Jetzigkeit nahm. Und weiter, damals wie jetzt, von der Spree abgebogen nordwaerts, am Rand der Stadtautobahn, zur Linken die Jungfernheide, zur Rechten Ploetzensee, war das noch Berlin?, halbverboten durch Schrebergaertenkolonien, ebenso Zaeune ueberklettert, Obst von den Baeumen stibitzt, Stacheldraehte unterschlupft, wilden Hunden ausgewichen (die freilich jeweils schon frueher, auch, nach dem ersten Scheinvorpreschen, schneller und bis in die fernsten Winkel auswichen), fluechtende Hasen mit einem Ruf kurz vor ihrem Dornbusch fuer einen Lauschermoment zum Stehen gebracht, und ein paar Momente danach die selbsttaetig sich oeffnenden Tueren der Schalterhalle, Schilder und Lautsprecheraufrufe wie =Moskau =, =Teneriffa =, =Faro =, =Antalya =, =Bagdad=(schon beim Durchkriechen der Dornstraeucher hinaus auf die Vorplatzrampe waren die Zielorte ausgerufen worden, zu hoeren wie aus den gerade gestarteten Flugzeugen zu ihren Haeupten).
Spaeter ging sie fast noch lieber die umgekehrten Strecken nach einer Landung daheim in ihrer Gegend zu Fuss von der Landebahn oft ueber Huegel und Taeler bis direkt vor ihr Haus. Und auch damit blieb sie nicht allein. Nicht wenige kehrten in der Zwischenzeit, vor allem von langen Reisen, auf solche Weise zurueck; wanderten das letzte Stueck zu Fuss, was manchmal laenger dauern konnte als vorher der ganze Flug. In dieser Richtung war ausserdem nicht zu befuerchten, dass man, wie umgekehrt vor dem Flughafen, am Ende im Pulk ankaeme: anfangs vielleicht noch eine Zeitlang mehr oder weniger zusammen, im groesseren oder, beinah immer, kleinen Haufen, zweigte doch einer nach dem andern dann ab in seine Richtung und kam als alleiniger ans Ziel. Auch jetzt wurde diese Art von Heimkehrern schon von weitem, im Entgegenkommen, erkennbar, an dem (taeuschend) leichten Gepaeck, das dabei doch spuerbar Gepaeck war, vielherumgekommenes (ohne Etikettierung), und an einem gewissen Selbstbewusstsein des Gehens, geradezu einem Hochmut, so zu gehen auf dem Randstreifen der UEberlandstrasse und keinen Seitenblick uebrig zu haben fuer die oft eigens nah an ihnen vorbeipreschenden, auch sinnlos hupenden Fahrzeuge. Auch untereinander bedachten sie sich hoechstens einmal kreuz und quer aus den Augenwinkeln: so ein Bedachtwerden freilich als eine Art Wegzehrung. Trotzdem wollte sie den Autor dann fuer ihre Geschichte zu einem anderen Anfang ihrer Reise ueberreden: war so denn nicht schon zuviel verraten worden, weniger von ihr selbst - da hatte sie vielleicht noch ganz anderes zu verraten -, als von den Zeitumstaenden, die, wie gesagt, doch eher =ex negativo =, in dem, was nicht die Vordergruende bildete, geschildert werden sollten? Der Autor: =Aber handelte es sich denn nicht gerade eben um das?=- Sie: =Warum mich nicht auf ein Flussboot gehen lassen? Oder: =Sie ging zu dem grossen neuen Busbahnhof gleich am Stadtrand, von wo mehrmals woechentlich Busse in saemtliche andere Flusshafenstaedte des Kontinents abfahren, nach Belgrad, nach Wien, nach Duesseldorf, nach Budapest, nach Zaragoza, nach Sevilla, und bis hinueber nach Tanger, auf Faehren, einer dieser so heutigen Busse phantastischer oder traumhafter als der andere, kaum mehr als Busse erkennbar, Interplanetarfahrzeuge - nur die Uhr in dem Bahnhof noch die alte, wie bei ihrem, meinem Zuzug vor anderthalb Jahrzehnten, immer noch die gleiche falsche Zeit anzeigend, fuenf Stunden zu frueh oder sieben Stunden zu spaet.= Der Autor: =Was wird dann aber aus der Botschaft in Ihrem Buch?=- Sie: =Welche Botschaft?=- Der Autor: =Zum Beispiel die von den neuen oder wiedergefundenen Lebensformen.=- Sie: =Haben Sie denn je eine Botschaft gehabt?=- Der Autor: =Ja. Noch und noch Botschaften. Aber immer nur solche, die mein Buch dann unvermutet an mich selber richtete.=- Sie: =Frohe Botschaften?=- Der Autor: =Bis jetzt fast nur frohe. = Mit angekratzter Stirn und lehmigen Stiefeln ihre und unsere Ankunft in der Abflughalle. So viel Luft vorher, und jetzt von einem Schritt zum naechsten in einem anderen Element. Element? Fast nur mehr die Aussenwelt abhaltende Drehtueren. Aber auch wo noch eine altertuemliche Tuer kurz offenstand, drang kein Hauch herein in die Hallen. Auf dem Glanzboden keine Fussabdruecke ausser den ihren. Nichts als die Schlieren der Kofferraeder und der Gepaeckwagen. Dabei kein Fussbreit freigelassen; jeder Zoll des Flughafenbodens beansprucht von Gehenden, Stehenden, Sichanstellenden, Rennenden - ein jeder die von ihm behauptete gerade Linie einhaltend. Viele in gellenden Selbstgespraechen - nein, sie schrien so ein auf andere, Abwesende. Doch nicht ein jeder so mit der Hand am Ohr hielt da ein sogenanntes Mobiltelefon: auch dieser und jener, der sich in dem Getuemmel einfach bloss die Hand ans Ohr hielt und stumm blieb. An einer Stelle jetzt wieder Tropfen wie von Nasenblut, im Spielwuerfelmuster: einer von den nicht wenigen Passagieren, die gegen eine Glaswand geknallt waren, die bei einer Spiegelung von aussen sich im Freien geglaubt hatten? Leuchtende Weltkarten und sich wie vierdimensional drehende Globen allerwaerts - war das noch der Atlas der Fernen damals aus der Kindheit? Atlas der Fernen jetzt eher beim Blick aus meinem hiesigen Zimmerfenster? Wo wollt ihr alle nur hin, bei euch aufgeschwatzten und aufgezwungenen Zielen, zu Stunden, an Tagen und fuer eine Zeitstrecke, die wiederum nicht in eurer Hand liegt, die ihr euch fremdbestimmen lassen muesst und die allesamt, Ziel, Abfahrts- und Rueckkehrstunde, Dauer, nichts zu schaffen haben sowohl mit eurer einstigen und vielleicht immerwaehrenden Reiselust als auch eurer weiterhin moeglichen - durch diese Geld- und Computer-Diktatur jedoch unmoeglich gemachten - spontanen Aufbruchssehnsucht? Widersprachen die zeitgenoessischen Reisezwaenge nicht dem Recht auf Freizuegigkeit, einem der Grundrechte der Verfassungen? Dem Beduerfnis nach Spontaneitaet - der Lust, sich selbst und andere zu ueberraschen? (=Ende der Botschaft == ) Wildtaubenfeder auf einem Laufband, und der und jener nahm sie auch in sich auf. Einige in schwarzen Gewaendern, vor dem Abflug zu einer doerflichen Beerdigung. Eine Familie schlafend abseits auf einer Bank, auch die Eltern barfuss. Eine Armee von Tiefglanzbildern, die uns in die Augen stechen und die Koepfe verreissen, doch nirgends ein Bild, ein lebendes? Kind, geradeausblickend, das Kunterbunt uebersehend und es uebersehend so auch fuer mich. Einzelne Regentropfen im Wegstaub. UEber ein schwarzgebeiztes torbreites und -dickes Brett vom Landende hinauf auf das Schiff. Wo hatte sie dieses Brett einst gesehen? Im Schiffahrtsmuseum von Madrid, als Teil des Geraets, mit dem die Seeleute des spanisch-oesterreichischen Weltreichs ueber die Meere, vor allem die westlichen, segelten, bis =Westindien =, Venezuela, Mexico. So dick war das Brett, und so fest lag es beidseits, dass es unter ihren Sohlen auf dem ganzen Anstieg hinauf zu der Reling keinmal weder schwankte noch federte. Wann war das jetzt? Im sechzehnten Jahrhundert, um 1556 genau, kurz nach der Abdankung des Emperadors, des Kaisers Karl des Fuenften, und zur Zeit seiner UEberquerung, in einer Saenfte, wegen seiner Gicht, der Sierra de Gredos, auf dem Weg in sein Ruhekloster (San) Yuste an deren Suedauslaeufern. Und wo war das jetzt? In dem damals groessten spanischen UEberseehafen, dem von San Lucar de Barrameda, auch halb so ein Flusshafen, am rio Guadalquiv r, unterhalb von Sevilla, Ablegestelle fuer das Einheimsen des fernen indianischen Golds. Das Brueckenbrett stand noch nicht aufrecht und mit Schiffstauen an einer Wand befestigt wie dann im Museum, und es war auch ungebeizt und salzhell (von den beruehmten Salinen San Lucars, mit dem =unvergleichlichen Salz zum Stockfischepoekeln =), und sie war darauf so barfuss wie die schlafende ueberseeische Familie heute, oder wann auch immer, an wieder so einem Aufbruchsmorgen hier, oder wo auch immer, in der Flughafenhalle. Ihre Beruehmtheit war von einer Art, dass sie gleichsam selber darueber bestimmen konnte, ob man sie erkannte oder nicht. Und so blieb sie in der Regel unerkannt, auch wenn immer jemand vor ihr stockte und unwillkuerlich ihr Gesicht und ihre Umrisse in die Luft zeichnete - ohne dann freilich zu wissen, wohin mit ihr: Zeichnung geloescht. Solches Undeutlich- und Irgendwer-Werden war freilich schwer durchzuhalten auf den Flughaefen. Dort wurde sie dann jeweils am haeufigsten erkannt, wohl oder uebel. Des oefteren uebel. Dass man ihr, indem sie erkannt wurde, uebel wollte, geschah nie sofort. In vielen Augen war auf den ersten Blick sogar der Ansatz zu einer freudigen UEberraschung. Beinah haette sich der eine oder die andere ueber die Begegnung gefreut. Auch den gegen sie Eingenommenen gab es zunaechst einen Ruck, und sie haetten diese Frau um ein Haar herzlich gegruesst. Erschien sie doch so grundverschieden von der Vorstellung, die man sich, nach wieder einer Reportage, einem Artikel, einem Photo, einer Nachricht, von dieser Fadenzieherin und Puppenspielerin gemacht hatte. Erst einmal war sie in der Wirklichkeit unvergleichlich schoener. Und dann zeigte sie sich, im Gegensatz zu ihren bei Gelegenheit mit wie finster-verschlossenem Gesicht exekutierten Auftritten im Fernsehen, offen und zugaenglich. Schon aus der Art, wie sie sich bewegte, ging hervor, dass sie von allem und jedem, an dem sie vorbeikam, eine Einzelheit in sich auf- und mit sich nahm, unter ihren ausschwingenden Achseln, an den Schlaefen, hinter den Ohren, in der Biegung ihrer Hueften, an den breiten Knien, und zwar jene Einzelheit, die fuer einen als Ganzen stand - an jener Einzelheit, an welcher, von ihr in einem Blickschimmer entdeckt und ins Gedaechtnis gerufen, man sich seiner selbst erinnerte als einer Gestalt, die rein gar nichts gemein hatte mit dem Typ oder der Rolle in der aktuellen Situation jetzt. Ein Schub, und gleich wieder vorbei. Die Aufmerksamkeit und das freundliche Mitgehen der Person da waren bloss gespielt. Wusste man denn nicht allgemein, dass sie in ihrer Jugend, bevor sie in ihre paar anderen Vor-Berufe - vor dem heutigen - wechselte, der Star eines Films gewesen war (eines Film uebrigens, der immer noch in bestimmten Kinos nicht nur in Europa gezeigt wurde, auch in Zwischenschnitten waehrend ihrer Televisionsauftritte: eine Geschichte aus dem Mittelalter, worin sie, Laienspielerin unter anderen, Ginevra, die Frau des Koenigs Artus, dargestellt hatte, zugleich die Raetselgeliebte - Geliebte oder nicht? - des Ritters Lancelot). Die Epoche, die Zeit ihrer Geschichte von jetzt, war eine des inzwischen schon nicht mehr zu ueberbietenden Misstrauens. Keiner mehr glaubte dem andern. Oder jedenfalls glaubte man einander weder die Zuneigung noch das Freundlichsein, weder das Erbarmen noch die Lust, und erst recht nicht gleichwelche Liebe. Sogar wenn einer nur so strahlte und jauchzte, wurde seine Freude ihm nicht abgenommen - und selbst, wenn das ein Kind war. Einer konnte schreien vor Schmerz - doch nach einem allzu kurzen Innehalten und Bedenklichwerden des Gegenuebers kam von diesem bloss noch ein schiefer Blick: nicht allein des Misstrauens - der Missachtung. Keines der wahren oder vielleicht urspruenglichen Gefuehle fand mehr auf eine Dauer Glauben, es sei denn Hass, Ekel, Verachtung. Waren das Ursprungsgefuehle? Die Ursprungsgefuehle seit dem Beginn der Zeiten? Es war jedenfalls die Epoche der nicht nur schadenfrohen, vielmehr der boesen Zuschauer. Vielleicht nicht auf den ersten oder zweiten Blick, aber auf einen spaeteren, dafuer wie endgueltigen, wollten sie dem, der ihnen unter die Augen kam, uebel. Die Schoenheit dieser Frau jetzt: o ja! Doch der Funken Freude und des Sich-Besinnens davor schlug, im Kopfwegdrehen, um in eine Gewaltvorstellung: ihr fuer ihre Schoenheit weh tun; sie dafuer erniedrigen; sie dafuer bestrafen. Gab es das: den Ur-Hass, die Ur-Wut, den Ur-Ekel, erst einmal ungerichtet, und dann wie erloest seine Richtung findend, gegen das so allerseltene Schoene? Ich Zuschauer als Richter und Henker? Derart erloest von meinem Hassen? Gerade die Flughaefen schienen damals-jetzt zu einem der Austragungsorte geworden fuer den Spielverderb der Millionen der boesen Zuschauer. Deren Feindseligkeiten konnten in dieser Umgebung zumindest keine Linderung finden (die andererseits erhoffte? denn litt nicht ich selber unter meiner Blindwuetigkeit?). Waren es die Luftabgeschlossenheit und das allgegenwaertige kuenstliche Licht - selbst an den Stellen, wo das Tageslicht, das von aussen, genuegt haette -, die uns zusaetzlich reizten? Oder auch die daselbst unvermeidliche, das Boese hervorkitzelnde Ungeduld? Die Flughaefen, insbesondere die grossen - und es gab fast nur noch grosse oder gar gigantische - reizten zum Feindseligwerden. Und einer, der schon vorher vage ein Feind gewesen war, verwandelte sich, wenn wir einander da zufaellig begegneten, gleichsam in der Regel, in einen entschiedenen, endgueltigen Feind (ohne Worte - gerade weil wir kein Wort wechselten). So kreuzte sie jetzt einen ihrer Berufsfeinde, der zwar spuerbar ganz woandershin unterwegs war, aber in dem labyrinthischen Komplex ihr immer wieder ueber den Weg lief oder vor, hinter oder sogar neben ihr herging. Zuletzt war er wachsbleich geworden, und sie hoerte seine Zaehne knirschen vor Hass, waehrend er sich eine Zigarette anzuendete mit einem so heftigen Feuerzeugklicken und einer so uebertriebenen Flamme, als fachte er einen Scheiterhaufen an, und zugleich mit seinem Metallkoefferchen in die luftlose Luft hieb. Und ebenso waren auch die zahllosen Unbekannten, speziell vor ihrem bekannten Gesicht, zu einem rueden Affront bereit. Der konnte unvermutet stattfinden, aus einem seitlichen Korridor heraus, beim UEberholen auf einem Rollband, in ihrem Ruecken begangen von einem Unsichtbaren - der das auch blieb, entweder weil er, den Angriff ausgefuehrt, gleich wieder verschwand, oder weil sie sich ohnedies keinmal nach so einem umdrehte. In jener Stunde vor dem Abflug wurde dann eine Stimme hoerbar, nah an ihrem Ohr, die Stimme einer Frau, nicht leise, nur zittrig, vor Wut? vor Alter?: =Du sollst dich schaemen. Schande hast du gemacht deinem Vater und deiner Mutter und deinem Land. Schandweib!=Reiz des Schoenen? Es war, als sei dieses in der Zwischenzeit zu einem boesen Reiz geworden - ihre Art der Schoenheit reizte zum Boesewerden? Und wie nahm die so Geschmaehte das auf? Einerseits ging es an ihr, der froehlich Eltern- und Heimatlosen, vorbei. Doch andererseits weckte und vertiefte es, als blosser Anwurf, das Bewusstsein von ihrer Schuld - keine Stunde, da es sich nicht unvermittelt, zwischen zwei Schritten, in ihr Leben einmischte. Und wieder andererseits: Eine Ameisenstrasse dort neben dem Laufband! Die tote Taube, wie schon seit Jahren, skeletthaft, hoch oben auf der Glaskuppel. Das Palmenrasseln von Jericho. Oder sind und waren das die ebenso riesigen Palmen von Nablus? Ganz allein hatte sie in der Sonne auf einer leeren Terrasse gesessen, sass sie, sitzt sie, mit Blick auf die Wueste; wird sie dort gesessen haben. Der Hund halb eingerollt im Sand, an seinem Bauch ebenso die viel kleinere Katze. Mit den Bildern hielt sie sich die Angreifer nicht bloss vom Leibe. Sie schlug sie damit zurueck. Das jeweilige Bild diente ihr ebenso als Ruestung wie auch, sooft es um mehr ging als um friedliches Entwaffnen, als Waffe. Mit den Bildern hatte sie es in der Hand, den anderen buchstaeblich niederzumachen und =auszuschalten =. Ohne zu wissen, wie ihm geschah, und ohne von dem Bild etwas mitzubekommen, schlug dieses auf ihn ein, ausgesandt von ihren Brauenboegen oder Schulterblaettern, und traf ihn mit der Wucht eines elektrischen Schlags, der ihn durchfuhr von den Fusssohlen hinauf bis in den Scheitel. So wurde jetzt dem einen Berufsfeind sein Metallkoffer weggeschmettert durch die Halle, und er taumelte dahinter her. So kam jetzt von der fortgesetzt auf sie einfluesternden Altweiberstimme in ihrem Ruecken ein Sticklaut, und einen Augenblick spaeter war die Spukfigur mit einem der nadelspitzen Palmenfaecher von Nablus oder Jericho von der Szene gefegt. Jedenfalls wollte sie, dass der Autor in ihrer Geschichte diese Episoden einfliessen liesse. Der Autor: =Sie sind demnach erfunden?=- Sie: =Nein. Wirklich passiert, zum Weitererzaehlen. = Im Abflug war es, als sei es nicht mehr, wie noch gerade am Morgen, Anfang Januar; als liege der Winteranfang laengst hinter einem, und man befinde sich, bei tiefen dunklen Vorregenwolken, irgendwann mitten im Jahr, oder die Handlung werde fortgesetzt zumindest einen guten Monat spaeter. Eine Distel ragte aus der Betonpiste. Die Waldrebenbaeusche unten dann am Pistenrand verblueht, kein Silberglanz mehr in dem Grau; und auch ihre winterliche Girlandenform welk durchhaengend. Und eine dieser verbrauchten Girlanden im Starten hinauf an ihre Fensterluke wirbelnd und gegen das Glas der Flugzeugluke schlagend mit einem weltfernen Geraeusch, wie an eine Kutschentuer. Und Augenblicke vorher das Rumpeln der Raeder als das eines Busses in den Schlagloechern einer Pyrenaeenstrasse. Und draussen auf dem Rollfeld dahinstiebend und sich ueberschlagend die losgerissenen Dornstrauchkugeln aus der Praerie, in Schwaden von Wuestenstaubwolken, die bildgleiche Vorwegnahme der Sequenz, eine Stunde oder wieviel? spaeter, des Films des ueber den Koepfen der Passagiere laufenden Films, sichtlich gedreht in dem Nacktbraun, dem wie endgueltigen und unveraenderlichen, des iberischen Tafellandes, in welches das nordwestliche Gruen da laengst uebergegangen sein wird. =Liebesreise!=hatte sie da gedacht, ein Auge auf dem Film zu ihren Haeupten, ein Auge auf der Landschaft tief unter der Maschine, und sich dabei aus der Luft, aus dem Film, angeschaut gefuehlt, ruhig, starr, aus dem Abstand, unnahbar, so nah, wie jemand und etwas nur sein konnte. Begehren setzte ein, oder wurde akut, rueckte in die Mitte. Denn ihr Begehren war immer da, war bestaendig. =Kein Moment, in dem ich nicht begehre =, erzaehlte sie dem Autor, und sie sagte das sachlich, als eine Selbstverstaendlichkeit. =Begehren oder Sehnen?=(der Autor). - =Begehren und Sehnen.= Bloss war ihr Begehren von einer Art, dass es kaum einem Gegenueber je als ein solches kenntlich werden konnte (und es war wohl auch nicht ihm zugedacht?). Wer es ueberhaupt wahrnahm, dem jagte es eher Schrecken ein. Egal, ob ich gemeint bin oder nicht: nur weg von hier! Sie ist irre geworden. Was fuer eine rauhe Stimme sie hat. Und was fuer Grimassen sie zieht. Sie wird mir den Kopf abreissen. Sie wird mir ihr Schwert in das Herz stossen. Oder sie wird mich schlicht anspeien und mir ihre neun Zungen zeigen. Oder sie wird dem Kind auf dem Sitz neben ihr den Hals umdrehen. Oder sie wird sich mitsamt diesem Kind da durch den Notausgang in die Tiefe stuerzen, ueber dem r o Ebro jetzt, ueber dem r o Duero jetzt, auf die dort unten jetzt sich naehernde spielklotzkleine Kathedrale, =Unserer Frau von der Saeule=geweiht, von Zaragoza, der nicht mehr nord-, sondern schon suedwestlichen Flusshafenstadt: durch die Reihe, Maenner wie Frauen, selbst die Kinder und selbst die Tiere, ergreifen wir auf der Stelle die Flucht vor dem Sehnen, dem Begehren, dem Erfuelltsein, dem Hilflossein - alles in einem - dieser Wilden. Auf dem Kuechentisch in ihrem leeren Anwesen die Passionsfrucht, oder ein Granatapfel? oder eine Zitrone?, daneben das zurechtgelegte Messer, von den durch die Schalen der Frucht dringenden Fruchtfleisch-Schwaden bedunstet. Liebesreise? Liebe? Zu jener Zeit war das Wort Liebe rasant im Umlauf. (Sie hatte dem Autor nahegelegt, ihre Geschichte ab und zu durch eher abgeschmackte oder saloppe Ausdruecke wie rasant ein wenig und zu zerknittern.) Nicht nur gab es keinerlei Scheu mehr, das Wort Liebe auszusprechen, und warum nicht gleich mehrmals taeglich. Es kam auch staendig durch die Mikrophone und Lautsprecher, in den Kirchen ebenso wie auf den Bahnhoefen, in den Konzerthallen, Sportstadien, Gerichtssaelen, selbst Pressekonferenzen; es stand, und nicht als Kleingedrucktes, rot auf weiss, auf jedem zweiten Wahl- und Reklameplakat, funkelte heraus aus jeder dritten Leuchtschrift. Liebevolle PuenktlichkeitÃ, so ging ein Werbespruch fuer den Zugverkehr: was hiess, dass die Zuege, statt zu spaet, zu frueh fuhren, und man sie immer wieder versaeumte. Bei den inzwischen taeglichen Hinrichtungen, in Texas, oder sonstwo, wurde den Delinquenten, die Giftspritzen schon in Adernkontakt, regelmaessig der Korintherbrief, ... das Groesste von allen aber ist die Liebe, vorgelesen. Nichts als Liebessongs, gesendet Tag und Nacht von Radio Sehnsuchtà oder vom Kanal Siebenter Himmel, schallten durch die Untergrundstationen und die Suburb-Bahnhoefe, wo, gleichfalls Tag und Nacht, Schwerbewaffnete patrouillierten und die riesenhohen Metallsperren, laengst unueberwindlich nicht nur fuer Kinder und alte Leute (die dort ohnedies Platzverbot hatten), hinter den schnell-schnell durchgeschluepften gluecklichen Besitzern eines zum Glueck gueltigen Tickets - hinter den lieben Fahrgaesten - fersennah zuschlugen mit einem durch saemtliche Metroschaechte und Vororttunnels widerhallenden, in derselben Sekunde mehrtausendfach wiederholten und verstaerkten Stahlgedonner, zu Love Me Tenderund Die Liebe ist ein seltsames Spiel=von Radio Paradiso oder Radio Nostalghia. Nach einer Epoche eines nicht faulen, sondern kerngesunden, kraeftigen und zuversichtlichen Friedens, da viele von uns sich ihrer Zeit, unserer Zeit, der Jetztzeit, gefreut hatten, herrschte wieder das Dunkel einer Vorkriegszeit. Es war das aber ein Vorkrieg, wie es ihn vielleicht noch nie zuvor gegeben hatte. Der Frieden bestimmte weiter das Bild, allgegenwaertig das Wort =Frieden =, von Flugzeugen in den Himmel geschrieben, von Fackeltraegern in die Nacht gebrannt, genauso wie die =Liebe
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Con el Pico Almanzor convertido en el techo de toda Castilla y Leon, la Sierra de Gredos se encuentra situada en la denominada zona intermedia del Sistema Central, con orientacion aproximada este-oeste, entre la sierra de Guadarrama y las sierras de Gata y Pena de Francia.
Geogr ficamente, Gredos se extiende a lo largo de m s de 140 kilometros en un espacio comprendido entre el Cerro de Guisando (al este) y el Corredor de Bejar (al oeste). La mayor parte de su superficie -3500 kilometros cuadrados- pertenece a la provincia de vila, y solo una pequena parte del macizo occidental forma parte de las provincias de Salamanca y C ceres.
Configurada b sicamente por granitos, su origen geologico se remonta 350 millones de anos, epoca correspondiente a la orogenia herciana. Sin embargo, la Sierra de Gredos todavia conserva claras muestras del glaciarismo posterior experimentado hace 100.000 anos en diversas gargantas y, sobre todo, en sus circos, donde se alojan numerosas lagunas permanentemente abastecidas por el deshielo.
Enclave de extraordinaria riqueza faunistica y bot nica, est incluido dentro de la Red de Espacios Naturales de Castilla y Leon como parque regional de proxima declaracion.
Indice de parajes:
EL MACIZO CENTRAL
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Este imponente macizo de la Sierra de Gredos se extiende a lo largo aproximadamente de 50 kilometros, entre los puertos del Pico (al este) y de Tornavacas (al oeste). En este tramo se encuentran las m ximas alturas de la sierra y, a su vez, de todo el Sistema Central. El Pico Almanzor, con 2592 metros de altitud, es la cota m s alta, seguido de La Galana, con 2568 metros.
Con la cuenca del rio Tormes por el norte y la del Tietar por el sur como limites geogr ficos, esta porcion de Gredos alberga numerosas gargantas de origen glaciar, algunas de ellas configurando profundas cubetas donde a n persisten lagunas y grandes pozas. En la base del Almanzor, en la vertiente nortena y flanqueada por el semicirculo formado por las cumbres del Morezon, Los Tres Hermanitos, El Casquerazo y Risco Moreno, se encuentra la Laguna Grande, sin duda el enclave m s conocido de todo el macizo. Hacia el poniente, con abertura hacia el norte, la garganta del Pinar aloja el conjunto denominado las Cinco Lagunas, al que se accede desde la Laguna Grande a traves del Garganton y la Portilla del Rey. Al oeste, en la sierra de El Barco de vila, existen otras tres lagunas de semejante origen: la de los Caballeros, la de la Nava y la del Barco, todas ellas en la vertiente norte, tributarias de caudal al Tormes.
La especial configuracion de esta zona de la sierra -con las laderas meridionales muy inclinadas y las septentrionales mucho m s suaves- ha condicionado la presencia del hombre desde antano. Adem s, el valle del Tietar, a poco m s de 500 metros de altitud, resulta fertil y de clima benigno, gracias al abrigo que le proporciona la sierra y a la influencia mediterr nea evidente.
El valle del Tormes, por el contrario, a 1000 metros de altitud, cuenta con peores terrenos y, sobre todo, con un clima muy riguroso durante la mayor parte del ano.
Esto explica la preferencia del hombre por instalarse primero en la vertiente sur de la tierra, lo que queda patente en los restos arqueologicos del poblado celta de El Raso, a pocos kilometros de Candeleda. En el norte, algunos de los pueblos datan incluso de la primera mitad del siglo XIX, construidos con vistas al asentamiento de ganaderos transhumantes desde C ceres y Toledo.
El contraste entre los pueblos de ambas vertientes queda patente en su arquitectura tradicional. El prototipo com n de los pueblos del valle del Tormes se concreta (sin tener en cuenta las casas de moderna construccion) en edificaciones de una o dos plantas, con gruesas paredes de piedra de la zona y de piornos y gruesas vigas de madera. El viajero puede contemplarlo visitando los cascos antiguos de Hoyos del Espino, Navarredonda de Gredos, Navacepeda, La Aliseda, Bohoyo... En el valle del Tietar, las casas son m s altas, de hasta 4 pisos, muy juntas entre si, con tejados sobresalientes y balcones volados, con paredes de adobes de barro cocido recubiertas con cal (si arriba pretenden protegerse del frio, aqui quieren aislarse del calor). Buenos ejemplos son Madrigal, Villanueva, Valverde, Candeleda (todos ellos de la comarca de La Vera) y Poyales del Hoyo.
En este Macizo Central, las posibilidades de realizar rutas, tanto en coche como en bicicleta o a pie, son m ltiples, aunque se ven condicionadas por la inexistencia de puertos f cilmente transitables que comuniquen ambas vertientes. En cualquier caso, todos los itinerarios transcurren por parajes de extraordinaria belleza.
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M s discreto que los otros dos macizos en cuanto a su extension, el Macizo Occidental de Gredos discurre desde el puerto de Tornavacas hasta el denominado Corredor del Bejar, en tierras salmantinas, comprendiendo las sierras del Tremedal, Bejar y Tormantos, cuyas estribaciones encauzan, ya dentro de territorio extremeno, el fertil valle del rio Jerte.
La mayor cota de este macizo se registra en El Calvitero, con 2401 metros. Le sigue en importancia El Torreon, con 2347 m. Entre ambos, se encuentra La Caja, con su prolongacion hacia el este, que a su vez divide las gargantas glaciares del Trampal y del Duque.
El complejo entramado de cumbres y cuestas de esta zona terminal de Gredos origina un variado panorama de divisorias de aguas, de manera que se puede decir que tributan, a grandes rasgos, hacia los cuatro puntos cardinales. Asi, hacia el norte, la sierra de Bejar origina el rio Cuerpo de Hombre. Hacia el sur, la sierra de Tormantos vierte sus aguas al rio Tietar. Entre ambas, nace el rio Jerte, que, con sus fuentes muy proximas al puerto de Tornavacas, corre hacia el oeste, entre rocas y cerezos. El efecto del deshielo y de la lluvia promueve que hacia el este corran las aguas de las lagunas del Duque y del Trampal, en busca del rio Tormes,
Estas cuatro divisiones geogr ficas son v lidas, tambien, a la hora de analizar la influencia del hombre en esta parte de Gredos. Estas distinciones se reflejan claramente en la arquitectura, que delata la evolucion individual de cada uno de los cuatro n cleos, probablemente aislados entre si en el pasado.
El rea de Bejar, con su mejor exponente en Candelario, cuenta con calles empedradas, balconadas de madera, tejados volados y rsticos portones o "batipuertas", que llaman poderosamente la atencion al visitante.
Al sur de Tormantos, con Jaraiz de la Vera como capital de la comarca, los pueblos siguen las mismas tradiciones de construccion de La Vera en el Macizo Central. Cuacos, Yuste, Garganta la Olla y hasta el Guijo de Santa B rbara, el m s alto de esta zona, son puntos de obligada visita para el viajero.
Los pueblos del valle del Jerte, inmersos en un paisaje de por si hermoso y pintoresco, resultan todos de gran belleza arquitectonica, con predominio de los balcones artesanales de balaustres torneados, con aleros muy volados, todo profusamente adornado por flores y macetas multicolores. Jerte, Cabezuela del Valle y Navaconcejo son los siguientes pueblos que van apareciendo conforme se desciende por el valle.
En contraste con el derroche de color de los pueblos anteriores, los de la cuenca del Tormes, al norte del puerto de Tornavacas, son mucho m s discretos, debido a las exigencias impuestas por la rigurosidad del clima. Las rutas turisticas por estas zonas, donde predominan los bosques de especies caducifolias, discurren en su mayoria entre Solana de vila y Tremedal, puntos de referencia obligada para acometer cualquiera de las ascensiones a pie a las partes altas de este macizo
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Queda enmarcado por el puerto del Pico, al oeste, y por el Cerro de Guisando al este, en cuya base se encuentran los celebres Toros de Guisando. Por el norte y sur, los limites los establecen las cuencas del Alberche y Tietar, respectivamente.
Este tramo, de semejante longitud que el Central, con casi 50 kilometros, registra cotas ligeramente inferiores a las del citado, con El Cabezo como punto m s alto (2118 metros). Otros de interes son: El Torozo (2028 metros), Lanchamala (2003 metros) y Lanchalisa (1984 metros). En el otro extremo, el Cerro de Guisando est a 1303 metros de altitud.
Como ocurre en toda la sierra de Gredos, la vertiente nortena de este macizo presenta las ladera menos empinadas que la surena, si bien hay que constatar que no existe una diferencia tan acusada como en el Central. Los arroyos, de regimen estacional en su mayoria, se alimentan del deshielo y bajan por las laderas saltando de piedra en piedra. Uno de ellos da nombre al celebre valle de Iruelas, en la vertiente norte. Las aguas que discurren por su seno tributan al Alberche, convertido en esta zona en embalse por la presa de El Burguillo. Las laderas de este valle atesoran grandes masas boscosas, adem s de especies animales muy valiosas, como el buitre negro, que cuenta aqui con una de las poblaciones m s numerosas del mundo.
En lo alto de este valle, el puerto de Casillas comunica, por pista de tierra, los pueblos nortenos y los del sur. Identico papel desempenan los puertos de Mijares y de Serranillos (famoso por la Vuelta Ciclista a Espana), pero con carreteras asfaltadas.
Por lo que respecta a los pueblos, en este macizo se sit an en cotas m s bajas, a excepcion de Casillas, Gavilanes, Pedro Bernardo, Serranillos y Navarrevisca.
Como patron arquitectonico, sirva lo expuesto para el Macizo Central, con la salvedad de que cuanto m s oriental es su ubicacion, m s se pierden los elementos tradicionales a causa de la influencia turistica. Estos pueblos del valle del Tietar, como Piedralaves, La Adrada o Sotillo, registran una gran afluencia turistica desde hace anos, lo que ha supuesto una gran expansion del casco urbano, con la consiguiente remodelacion de las casas antiguas.
En el denominado barranco de las Cinco Villas, al oeste del macizo, ha ocurrido algo parecido en lo que al turismo respecta, si bien hay que decir que con menor incidencia en la arquitectura tradicional. Mombeltr n y Cuevas del Valle soportan la mayor presion, mientras que Santa Cruz del Valle, Villarejo y San Esteban del Valle quedan m s amparados, debido al acceso menos comodo por carretera.
La existencia de las citadas comunicaciones por carretera entre las dos vertientes, unidas a la amplia red de pistas y caminos que discurren por las laderas, posibilita tambien la realizacion de un gran n mero de rutas en coche, bicicleta o a pie.
el Pico Almanzor convertido en el techo de toda Castilla y Leon, la Sierra de Gredos se encuentra situada en la denominada zona intermedia del Sistema Central, con orientacion aproximada este-oeste, entre la sierra de Guadarrama y las sierras de Gata y Pena de Francia.
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